Es dämmerte bereits als Tao zur Tür hereinkam. Seine Mutter hatte schon mit Vorbereitungen für das Abendessen begonnen. „Tao, verriegle bitte dir Tür!“ sagte seine Mutter. „Ja mach ich, kommt es jetzt schon?“ fragte Tao mit Angst in der Stimme, als er zur Tür ging um den Riegel vorzuschieben. „Man weiß nie wann es kommt. Aber es kommt in der Nacht um seinen Hunger zu stillen“ antwortete seine Mutter. „Erzähl mir bitte nochmal die Geschichte!“ bettelte Tao. „Aber ich habe sie dir doch schon so oft erzählt“. Seine Mutter rührte im dampfenden Topf und lies ein paar Gewürze hineinrieseln. „Bitte!“ sagte Tao und kniete sich an das Feuer. „Na gut“ murmelte sie und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab. „Also, in dunklen Winternächten wie diesen“ begann seine Mutter „erwacht Nian aus seinem Winterschlaf. Nian ist ein furchtbares Monster, mit scharfen Zähnen und einem bösen Blick. Im Winter frisst es zuerst alle Tiere des Waldes und sollte sein Hunger dann noch nicht gestillt sein kommt es zum Dorf.“ Tao schauderte „Und dann?“ fragte er „Und dann schleicht Nian um die Häuser und schaut durch die Fenster und leckt sich seine Lippen. Erst sucht sich das Monster die Haustiere und verschlinge sie in einem Happs! Dann sind die Menschen an der Reihe. Mit Haut und Haar werden sie von Nian gefressen …“ „Aber wir wissen ja zum Glück wie wir ihn vertreiben können!“ ruft Tao „vor langer Zeit haben die Menschen herausgefunden, dass Nain keine rote Farbe mag, oder Mama?“ Seine Mutter schmunzelt „Ja genau, das Monster mag keine rote Farbe, deswegen hängen wir die ganzen roten Lampen bei uns auf. Damals fanden die Menschen bei den Kämpfen gegen Nian auch heraus, dass es Feuer und Krach nicht ausstehen kann. Als dann der Wintertag kam und das Monster die Stadt
Es dämmerte bereits als Tao zur Tür hereinkam. Seine Mutter hatte schon mit Vorbereitungen für das Abendessen begonnen. „Tao, verriegle bitte dir Tür!“ sagte seine Mutter. „Ja mach ich, kommt es jetzt schon?“ fragte Tao mit Angst in der Stimme, als er zur Tür ging um den Riegel vorzuschieben. „Man weiß nie wann es kommt.